Golf von
Neapel
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Neapel
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1,2 Millionen Einwohner - ein Moloch. Die
dicht besiedeltste Stadt Europas und dann noch direkt an einem
unberechenbaren Vulkan. Der Tagesausflug nach Neapel hat mich nicht
wirklich berührt. Man muss auf seine Sachen aufpassen. Definitiv! Unsere
Gruppe ist recht sichtbar von zwei oder mehr Männern eine Weile
"begleitet" und ausspioniert worden. Wir waren von unserer
Reiseleiterin sehr gut vorbereitet und hatten auf Schmuck und sonstige
wertvolle Dinge verzichtet. Niemand wurde ausgeraubt. Aber mulmig war es
schon. |
Ansonsten: viele
Kirchen, verwinkelte Altstadt, ein Gewimmel an Tagesbesuchern, Einheimischen und Händlern.
Irgendwie unwirklich und nicht vergleichbar mit anderen Großstädten. In
Rom oder London wirkt dieses Treiben anders, aber das ist nur mein
persönlicher Eindruck. Und ich kann nicht sagen, dass mich diese Stadt
sonderlich fasziniert hat. |
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Neapel hat eine lange, sehr
lange Geschichte, die ich hier kaum in Kurzfassung wiedergeben kann. Der
Golf von Neapel war schon in der Antike besiedelt, die Menschen trotzten
schon damals dem unberechenbaren Vesuv. Die frühen italienischen Stämme
mischten sich mit der gehobenen Kultur der Griechen, die ja auch überall
waren... Diese gründeten auch "Parthenope"
(= Neapolis = Neapel) einige Jahrhunderte vor Christus. Danach gab es viel
Stress mit allen möglichen Völkern und Stämmen, da Kampanien sehr
fruchtbar ist. Danach kam die Römerzeit, aber die Stadt behielt ihren
Status als griechische Enklave - zumindest ein paar Jahrhunderte. Der
Einfluss und natürlich die Hinterlassenschaften dieser Zeit sind bis
heute noch in Neapel zu sehen. |
Im 8. Jh. n. Chr. wurde
Neapel ein freies Herzogtum, dass sich zu einer der wohlhabendsten Städte
entwickelte. Dann folgten wieder Belagerungen, Kriege und Intrigen. Trotz
allem entwickelte sich die Stadt in den Bereichen Kunst und Architektur,
Wissenschaft und Wirtschaft und blühte - bis zur Entdeckung der neuen
Welt. Der Mittelmeerhandel wurde bedeutungslos, Neapel wurde
bedeutungslos. Die Spanier verwalteten von hier aus ihr italienisches
Reich und die Landflucht sprengte die Kapazität der Stadt. Dazu gab
es Erdbeben, Vulkanausbrüche, Aufstände und die Pest als
solches. |
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... Nachmieter gesucht ...
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Die Irrungen und Wirrungen gingen einige
Jahrhunderte weiter bis 1861 das Königreich Italien entstand. Es begann
eine Zweiteilung des Landes in einen reichen Norden und einen armen
Süden. Die Einwohner Neapels versuchten sich auf ihre Art zu helfen, das
Improvisationstalent über Jahrhunderte bestens erprobt, kam ihnen hierbei
besonders zugute. Die Faschistenzeit wurde überstanden, danach aber
wanderten sie zu Hundertausenden in das gelobte Land oder auch nach
Deutschland aus. In Neapel blühte nicht der Aufschwung, sondern die
Korruption. Bis heute tun sich Rechtschaffende schwer, das Geflecht aus
Schmiergeld und organisierter Kriminalität zu durchbrechen. Das
prägt bis heute das Image der Stadt. Der Kampf um den Müll 2007 zeigte
auch dies wieder ganz deutlich. |
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so wie man es sich in Neapel vorstellt
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