Ischia als idealer Wirtschaftsstandort -
das lockte die Griechen herbei. Ihr Wissen um Metallverarbeitung, Wein und
Oliven brachten sie mit und mischten sich mit den dort lebenden Italikern.
Neben den handwerklichen Fähigkeiten vermittelten die Griechen auch ihre
Kultur, wie z.B. Schrift und Religion. Doch mit ihrem zunehmenden Einfluss
rund um den Golf von Neapel kamen auch Feinde und Kriege in die Region.
Die Etrusker waren im 5. Jahrhundert v. Chr. bereits bis nach Rom
vorgedrungen und versuchten weiteres L and zu erobern. Sie wurden aber
dann in "Gemeinschaftsarbeit" von Römern und Griechen
zurückgedrängt. Dafür begann nun das Römische Reich zu wachsen und zu
gedeihen, ohne sich zunächst an den Griechen zu vergreifen, da man einen
Respekt vor deren Zivilisation hatte. |
Neapel hieß noch Parthenope und wurde
erst langsam zu Neapolis, natürlich auch mit Aufständen und Kriegen
verbunden. Der Einfluss der Griechen ließ sich jedoch nie löschen und
ist heute noch sichtbar. |
Viele römische Kaiser kamen nach Neapel,
um an den schönen Ufern den vergnüglichen Seiten des Lebens zu frönen.
Und weil es dort so schön war, errichteten sie luxuriöse Villen- und
Thermenanlagen, Gärten und sogar ganze Kleinstädte (Pompeji, Herculaneum)
entstanden. Und auf Capri ließ Kaiser Tiberius seinen Palast errichten.
Viele Vulkanausbrüche zerstörten im Laufe der Jahrhunderte diese Pracht
- heute kann man sie nur noch an wenigen Überresten erahnen --> z. B.
Pompeji. |
Lange war die Golfregion wohlhabend durch
Kultur und Handel. Nach dem schweren Vesuv-Ausbruch 79 n. Chr. versank es
langsam in die Bedeutungslosigkeit. Nach dem Bruch zwischen der römischen
und orthodoxen Kirche (1054) eroberten die Normannen das einstige
Kaiserreich, nur Neapel leistete Widerstand bis ins Jahr 1139. Die kurze
normannische Herrschaft (2 Jahrhunderte) brachte prunkvolle Bauten hervor.
Dann kamen die Staufer und neue Kriege und Verwicklungen - aber auch neue
Maßstäbe in Sachen Kultur und Architektur. |
Nach der Entdeckung Amerikas verlor der
Mittelmeerhandel und damit auch alle Hafenstädte Italiens ihre Bedeutung.
Neapel bekam nun die Fremdherrschaft durch den spanischen Gouverneur aufge-
drückt und erreichte in den folgenden Jahrhunderten den politischen
und wirtschaftlichen Tiefpunkt (hört sich aktuell an...) |
Mit Beginn des Königreiches Italien 1861
wurde der bis heute anhaltende Nord-Süd-Konflikt geschaffen. Es kam zu
massenhaften Auswanderungen aus dem sträflich vernachlässigten Süden in
Richtung Norden. Proteste gegen die Regierung Rom waren zwecklos. Nach dem
2. Weltkrieg wanderten die Menschen aus dem gesamten Golf von Neapel nicht
nur ab, sondern in Massen (ca. 800.000) sogar aus.
Heute leben 1,2 Millionen Menschen in
Neapel und ca. 4 Millionen im ganzen Golf. Um einen Eindruck davon zu
haben, muss man einen Aussichtspunkt anfahren - von oben schaut es sowieso
meist "harmloser" aus, als es unten ist ... Gestank, Verkehr,
Menschenmassen, Touristen ... |
Hier nur ein kleiner Ausschnitt von der Millionenstadt Neapel samt
Hinterland. Hinten links ist das blaue Wasser vom Golf zu erkennen, rechts unter der großen Wolke der Vesuv. |
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