Bereits 8000 v. Chr. siedelten die ersten Menschen in den
Alpen. Diese wurden später ins Römische Reich eingegliedert. Nach dessen Zerfall wird um
die Vorherrschaft heftig gekämpft, im 8. Jh. wird das Land Teil des karolingischen
Reiches. Dann gründen die deutschen Kaiser geistliche Fürstentümer, übergeben das Land
an Bischöfe, die ihre weltliche Macht in die Hände von Vögten legen (mei, was für ein
Chaos!). Daraus gehen Adelsgeschlechter hervor, so z.B. die "Grafen vom
Vinschgau", diese benennen sich 1141 um in "Grafen von
Tirol" und erbauen auf einem Felsen Schloss Tirol. Diese Festung
sollte vor allem Gegner abwehren, allen voran die Grafen von Eppan. Das
gelang auch. Die Linie erlosch und Graf Meinhard II von Tirol übernimmt
den Eppaner Besitz. Im Jahr 1271 schlägt die Geburtsstunde Tirols, es
wird souveränes Land. Es reicht von der Mühlbacher Klause bis zum
Reschenpass. Burg an Burg wird gebaut, Siedlungen werden errichtet. Meran
erwuchs zu ungeahnter Blüte, alles lief glänzend, doch dann ging alles
ganz schnell: Margarete von Maultasch aus der Linie der Tiroler
Grafen heiratete Johann von Böhmen, trennte sich dann aber wieder von
ihm, um den Sohn Kaiser Ludwigs von Bayern zu ehelichen - leider ohne
Segen des Papstes. Das Chaos begann, Sohn und Gatte verstarben, es gab
keine Erben mehr. Viele politische Kämpfe folgten, 1363 übergab
Margarete das Land Tirol an die Habs- burger. Nun gehörte alles zu
Österreich, diese waren wenig an Meran und den Tiroler Herrschaftssitz
interessiert, sie regierten von Innsbruck aus. Einige Jahrhunderte
passierte nicht viel. Erst zu Beginn des 18. Jh. gerät Tirol wieder in
die europäischen Ränkespiele. Österreich muss Tirol an Bayern
abtreten. Doch die Tiroler unter Andreas Hofer kämpfen weiter und werden letztendlich
1809 geschlagen, Hofer von den Franzosen standrechtlich erschossen. Nach dem Wiener
Kongress 1815 (wir erinnern uns: Napoleon und so....) wird das Land wieder Österreich
zugesprochen. Hundert Jahre und ein Weltkrieg später fallen die Teile Trentino und (das
heutige) Südtirol an Italien. Unter Mussolini beginnt ein sehr dunkles Kapitel in der
Südtiroler Geschichte, das erst mit Ende des zweiten Weltkriegs vorbei ist. Die
deutschsprachige Bevölkerung bekommt Autonomie- status, aber damit gehen die Probleme
weiter. In den nächsten Jahrzehnten gab es Massenproteste bis hin zu Terroranschlägen,
weil die Regierung in Rom die Umsetzung der Rechte verzögert (komplizierte politische
Motive). Erst 1972 tritt ein umfassender Minderheitenschutz in Kraft, die Provinzen
Südtirol und Trentino bekommen weitgehende Selbstverwaltungsbefugnis. Rund 20 Jahre
später wird das Autonomiestatut für Südtirol völkerrechtlich verbindlich.
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