Madeira


Levadas 

Auf Madeira gibt es ein dichtes Netz von Levadas - Wasserkanäle, die ähnlich den Waalwegen in Südtirol, die Felder mit dem kühlen Nass versorgen. Dabei gibt es viele geographische Faktoren, die den Bau dieses Bewässerungsnetzes vorangetrieben haben. In Kürze: Madeira ist durch die Gebirgskette so geteilt, dass es im Norden durch Wolken und Regen feuchter ist als im Süden. Dadurch gibt es einen Wasserreichtum auf der Nordseite - zumal hier auch viele Quellen entspringen. Die trockenere Südseite hat jedoch die besseren Bedingungen für landwirtschaftlichen Anbau. Was so ein paar Vulkanausbrüche doch für Probleme schaffen...
Jedenfalls: Bereits im 15. Jh. wurden die ersten Levadas angelegt. Meist waren es Sklaven, die in Körben an den steilen Felswänden hingen und auf halsbrecherische Art und Weise die Kanäle bauen mussten. Für den wachsenden Zuckerrohrmarkt wurden im Laufe der Zeit immer größere Levadas nötig.  Die Einzelheiten und Dramen mag man sich gar nicht vorstellen.
Das Wasser wird von Nord nach Süd in sanften Gefälle um die Berge herum bzw. durch Tunnel geführt. Heutzutage kann jedes Feld im Norden in der regenarmen Zeit mit Wasser versorgt werden. Dazu gibt es ein ausgeklügeltes System, wann welche Familie ihre Felder bewässern darf. Das kann auch abends oder nachts sein - es gibt einen exakten Plan an den sich alle halten müssen.
Levada do Norte Wildromantische Levada
Die Wege wurden stets mit einem begehbaren Weg angelegt, da die Kanäle natürlich instandgehalten werden müssen. Hierzu sind die Levadeiros zuständig - sie laufen die Levadas ab und halten nach Verunreinigungen Ausschau. Aber auch die Touristen können die meisten Wege nutzen und wunderschöne Spaziergänge unternehmen. Meist ist aber erst ein Aufstieg zum Einstieg nötig...  Die Wege verlaufen stets eben - festes Schuhwerk, manchmal auch wasserfeste Kleidung und Taschenlampe sind erforderlich. 

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